Dienstag, 31. Januar 2012

Online Focus berichtete am 30.08.2011 unter der Überschrift


                  Facebook für Bello und Mietzi





über ein neues soziales Netzwerk:

                              My social Petwork .


                                                                                            (zum Nachlesen bitte auf die Links klicken.)

Ich konnte nicht umhin, doch einen kritischen Beitrag dazu zu auf dem Netzwerk GooglePlus veröffentlichen, wo er deutlichen Zuspruch erfuhr.
Ein Reposting auf einer Diskussionsseite bei facebook führte zu einzelnen kritischen Kommentaren, was ich aber erwartet hatte.
Journalistisch hat der WDR "Aktuelle Stunde" das Thema aufgegriffen, wo ich meinen Beitrag sodann in deren Blog veröffentlicht habe.

Bei solchen Themen geht es mir als Tierfreund darum, dass Tieren und hier insbesondere Hunden keine menschlichen Eigenschaften, keine "Erlebnisqualitäten", die uns vom Tier unterscheiden, die eben unser Mensch-Sein ausmachen, wie das Empfinden von Liebe, Liebeskummer, Eifersucht, Leben nach dem Tode usw.

Diese Vermenschlichung geht schnell zu Lasten des Hundes, da dann regelmäßig die Empfindungen und Bedürfnisse des Halters im Vordergrund stehen und nicht ein sinnvolles Ausrichten seines Handelns an die artgerechte Tierhaltung im Vordergrund steht.

Das ist der zentrale Punkt, der für mich ein wesentliches Anliegen des Tierschutzes ausmacht, dass das Tier nicht für mich da ist, sondern wir für sie als Beschützer, wenn sie sich selber nicht mehr helfen können, als Sachwalter ihrer Rechte, wenn es z.B. um die Massentierhaltung, die die Würde des Tieres verletzt, geht.

Dann kann sich mein Postulat an den Tierschutz erfüllen, welches ich den Journalisten immer wieder ins Stammbuch geschrieben habe,

dass es unser vornehmstes Anliegen sein muß, die geschundene Kreatur wieder mit dem Menschen zu versöhnen.


Daher widerspreche ich allen Bestrebungen, die sich nicht an den wirklichen Bedürfnissen des Tieres ausrichten.
Die "Social Petworker" mögen mir mangelnde Toleranz vorhalten.


Ich will aber mit meiner Kritik zu einem bewussteren Umgang mit den Tieren beitragen.


 -  30.08.2011  -  Öffentlich
Also ehrlich gesagt fällt es mir schwer, über das "My Social Petwork" den Mantel der christlichen Nächstenliebe zu decken.
Ich sage das aus der Position des Tierfreundes insbesondere des Hundefreundes mit gut 50 Jahren Erfahrung. Zuletzt in der Position des Tierheimleiters mit ständig mindestens 50 Hunden, unter denen ich lebte.
Mit ganz viel Wohlwollen kann man das ja auch als schlichten Spaß bezeichnen.
Aber wenn ich genauer hinschaue, bin ich erschrocken über eine solche Perversion der Tierliebe.
Es ist schon traurig genug, wenn viele Menschen ihre gesamte Liebesfähigkeit aufgrund ihrer psychischen Defizite einem Tier zukommen lassen.
Damit einher geht oft genug die kritikwürdige Vermenschlichung des Tieres, welches zum Partnerersatz wird.
Hier orientiert sich der Kontakt nicht an den Bedürfnissen der Tiere sondern allzu oft an denen der Menschen.
Und das ist Mißbrauch !
Der qualitative Sprung zur Perversion geschieht dann, wenn auch die Interaktion der Tiere untereinander - und das nicht nur tatsächlich sondern auch virtuell - mit menschlichen Vokabeln bedacht wird.
Um es klar zu sagen: z.B. Hunde können weder zum Menschen noch zu anderen Tieren "Freundschaften" entwickeln oder sogar pflegen.
Solche emotionale Qualitäten sind Tieren einfach nicht zu eigen. Das konkrete Verhalten des Hundes scheint nach menschlichen Maßstäben ein freundschaftliches zu sein. Aus der Sicht des Hundes ist es das nicht ! Der Hund orientiert sein Verhalten ausschließlich daran, welche Vorteile er aus dem Kontakt ziehen kann. Wenn ich im Tierheim einen Hund füttere, assoziiert mein Erscheinen beim nächsten Mal schlicht mit Fressen. Ganz provokant formuliert kann ich sagen, dass Hunde wahrliche Huren sind, die sich mir gegenüber entsprechend meinem Verhalten zeigen.
Das traurige an einem solchen "Social Petwork" ist, dass es den pathologischen Zustand der Tierbesitzer, oftmals durch schwerste Kontaktstörungen gegenüber Menschen gehemmt zu sein, manifestiert.
Sie müssen den Reifesprung vollziehen, Tieren das zu geben, was diese wirklich brauchen und nicht zu kompensieren versuchen was ihnen fehlt. Dann kann die Seele heilen und beiden Seiten geht es gut.

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